Aktueller Bericht zu Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen
Ein Brief von Rupert Rompel (Vernunftkraft Schleswig-Holstein) an Ministerpräsident Günther und diverse Minister zum Thema Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen – Bericht der Bundesnetzagentur.
(…) Nach Einschätzung der Übertragungsnetzbetreiber, der Deutschen Energie-Agentur sowie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW werden weitere ersatzlose Stilllegungen von grundlastfähigen Kraftwerken eine nicht zu rechtfertigende Gefährdung der Versorgungssicherheit in Deutschland darstellen und darüber hinaus zu einer erhöhten Abhängigkeit von Stromimporten führen.
Anmerkung zur Grafik: Bis 2018 war auch noch Österreich Teil einer gemeinsamen Netzzone mit Deutschland. Durch den vom europäischen Netzbetreiberverband verfügten Hinauswurf Österreichs aus dem gemeinsamen Marktgebiet sank der Reservebedarf in Deutschland seither.
Laut Bundesnetzagentur steigt der Bedarf an Reservekraftwerken bis zum Winter 2022/2023 auf den Rekordwert von 10.647 Megawatt. Damit muss eine Erzeugungskapazität, die umgerechnet der von zehn Atomkraftwerken entspricht, nur zum Zwecke der Stromnetzstabilisierung in Betrieb gehalten werden. (…)
Die Energiewende-Träume zerplatzen wie Seifenblasen, und die Physik schlägt unerbittlich zurück. Die Bundesnetzagentur fordert eine Verdoppelung der „Reservekraftwerke“ und untersagte bereits in 27 Fällen die Stilllegung alter Kraftwerksblöcke. Außerdem will man ausländische Kraftwerke „unter Kontrakt nehmen“. Derweil werden unverdrossen gut funktionierende deutsche Kernkraftwerke abgeschaltet.
Die Energiewende fordert das Stromnetz zunehmend heraus. Die Netzagentur hält eine Verdopplung der Reserve-Kraftwerke auf zehn Gigawatt für nötig. Das entspricht der Leistung von zehn Atomkraftwerken. Der Kohleausstieg ist da noch gar nicht eingepreist.
Warum Uniper zwei moderne Gaskraftwerke stilllegen und gleichzeitig ein neues bauen will:
Uniper wird das Gaskraftwerk mit einer Kapazität von 300 Megawatt bauen und im Auftrag von Tennet ab Oktober 2022 betreiben. Das Kraftwerk ist dabei als „besonderes netztechnisches Betriebsmittel“ gedacht und soll „in besonderen Notsituationen als Sicherheitspuffer in der Stromversorgung bereitstehen“. Die Anlage soll also kurzfristig hoch- und heruntergefahren werden, um das Stromnetz zu stabilisieren und Netzausfälle zu vermeiden.
Wie baut man ein Stromsystem unter Maximierung der Kosten und Beibehaltung der Emissionen um? Die Bundesregierung zeigt es uns.
„Die Zeit drängt“, vermeldete die Marbacher Zeitung und meinte damit den Bau eines Kraftwerkes auf Basis von leichtem Heizöl, welches 2022 in Betrieb gehen soll.
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