Kommentar von Dr. Björn Peters zu Kostenkomponenten der ‘Energiewende’

Ein Kommentar von Dr. Björn Peters

Die Kostenkomponenten der ‘Energiewende’ sollten wir uns mal summarisch vor Augen führen.

  • * Die Energiesteuern aufs Benzin & Co. spült jährlich 40 Mrd. Euro in die Bundeskasse
  • * Die EEG-Umlage kostet mittlerweile 34 Mrd. Euro jährlich.
  • * Der Anteil der stark gestiegenen Netzentgelte, der auf den Ausbau von Solar- und Windenergie zurückgeht, dürfte im Bereich von 15 Mrd. Euro jährlich liegen.
  • * Die Stromsteuer kostet uns jährlich etwa 7 Mrd. Euro
  • * Sonstige Umlagen (Konzessionsabgabe, KWK, Offshore, …) verschlingen mit ca. 8 Mrd. Euro einen ähnlichen Betrag wie die Stromsteuer.
  • * Zwischensumme: 104 Mrd. Euro. Dazu noch die Mehrwertsteuer mit 20 Mrd. Euro

Macht zusammen schon ca. 124 Mrd. Euro Jahr für Jahr.

Quellen:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2020/01/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-3-steuereinnahmen_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=3&fbclid=IwAR085wfYnJ5LDHRPdb4IhzceDpqtjx-79A5e8SDU_bT8-Bz0u3u108JXYdM

https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/20201015_EEGUmlage.html?fbclid=IwAR3_nQDljZ1E6hC5rEB4xZJ5MnFg1IuqVn9VRK-_L3QDyOIR9-p8AnaIOaU

https://www.bdew.de/media/documents/BDEW-Strompreisanalyse_no_halbjaehrlich_Ba_online_28012021.pdf?fbclid=IwAR2eQevfSka25kTpYkZd49eQddonovB7vsV-UWEvj42ejyt6FdrBCJJbzvU

Die 124 Mrd. Euro entsprechen 1.500 Euro jährlich für jeden der ca. 83 Mio. Bundesbürger. Und es geht hierbei nicht nur um die reinen Stromkosten, sondern trifft gerade Ärmere mit ihrem höheren Ausgabenanteil im Konsum, da die Energiekosten ja auf sämtliche Produkte umgelegt werden müssen. Bei einem vierköpfigen Durchschnittshaushalt fehlen wegen der wegen ihrer Rücksichtslosigkeit gegenüber der Bezahlbarkeit asozialen Energiewende also bis zu 500 Euro im Monat. Profiteure sind die wohlhabenden Schichten, die von Investments in Solaranlagen und Windkraft profitieren können.

Hier übrigens nicht eingerechnet sind die erhöhten Kosten fürs Wohnen. Die Energiepolitik der vergangenen 23 Jahre hat ja auch die Dämmvorschriften wesentlich verschärft. Die durch baupolitische Maßnahmen bedingten Mehrkosten sind leider nicht so leicht zu beziffern, hierfür kann ich nur grobe Dimensionen überschlagen.

Beispiel: Falls 250 Euro monatliche Kosten pro Person für Kaltmiete bzw. Kapitaldienst im Eigentum realistisch wären, ergäbe sich eine Belastung von 3.000 Euro jährlich oder 240 Mrd. Euro bundesweit pro Jahr fürs Wohnen. Wären ein Viertel davon energiewendebedingte Mehrkosten, wäre die zusätzliche Belastung hieraus 60 Mrd. Euro jährlich. Wer zum Wohnungsmarkt bessere Daten hat, möge sich gerne bei mir melden oder es hier posten.

Mit diesem Kostensteigerungen lägen die energiewendebedingten Mehrkosten bundesweit näher bei 200 Mrd. Euro oder 2.500 Euro pro Kopf und Jahr. In dieser ungeheuren Dimension zeigt sich, dass mit der ‘Energiewende’ vor allem die Portemonnaies gewendet wurden. In anderen Ländern wurde Energieeffizienz und CO2-Absenkung zu wesentlich geringeren Kosten erreicht, man denke nur an Frankreich, Schweden, Großbritannien und die USA.

Mit der deutschen ‘Energiewende’ wurde seit der ersten rot-‘grünen’ Regierung die größte Umverteilungsmaschine von unten nach oben seit der Feudalzeit angeworfen. Es ist ein Wunder, dass sie gerade von ‘linken’ Parteien mit so viel Verve verteidigt wird.

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